sodala- dies ist also mein "tagebuch" für alles mögliche und nichts- aber hauptsächlich für argentinien!

jueves, 30 de abril de 2009

Semana de la Campaña, Land im Ausnahmezustand und vieles mehr

Hallo liebe Leute,

Letzte Wochen hatte das "CUC" - also somit meine Schule- wieder einiges zu veranstalten: Die Tage von 20. bis 24. April standen ganz unter dem Motto "Semana de la Campaña" (Kampagnenwoche), was fuer einen gewoehnlichen "CUCler" eigentlich nur viel Spasz und am letzten Tag Schulparteiwahlen bedeutet!


Fuer all die potenziellen Stammesfuehrer, Delegierten und jede noch irgendwie ein Amt tragende Person beginnt der Stress aber schon etwa ein halbes Jahr zuvor!

Chiara, María José, Facundo und Emanuel- alle aus meinem Kurs! Merklich sind zwei "Cacique", also Haeuptlinge, unter ihnen. Facundo wurde schlieszlich auch zum "Schulcacique" einer der beiden Staemme mit dem Namen "Pehuenche" gewaehlt.

Wozu das ganze? Um eine "Partei" und somit verschiedene Programme vorzustellen, die dann anschlieszend -wenn als Gewinner hervorgegangen- die Schule als Schulrat im kommenden Jahr vertritt und Feiern, Gedenktage und in- und externe Verbesserungen durchsetzen soll. Kleine Nebenwirkungen sind natuerlich bessere Schulgemeinschaft, Ausbildung des Managementtalents, Ausfallen des Unterrichts (juhu), Wahlgeschenke (hmm.. lecker) und natuerlich ganz viel Spasz!

Flor und ich nach unseren "Parteifarben" bemalt, einen gefrorenen Saft essend, den es als Wahllockung gab!

Wer es sich wirklich antun will, kann sich dieses Video auch noch angucken:


Den darauffolgenden Sontag wurde dann von mir Oesterreichisches Essen fuer meine Gastfamilie zubereitet! Hmm... ja, ich hab gekocht! Auch wenn ich zwischendurch immer wieder mal leicht mit dem Kochbuch am streiten war, da meine Aussage "das hat Mama aber nie reingetan" und die seinige nicht immer ganz uebereinstimmte.

Endprodukt war auf jeden Fall Griesznockerlsuppe und als Hauptgericht Kraut- und Schinkenfleckerl mit gruenem Salat, bei dem ich der Kurbiskernoelflasche gluecklicherweise den letzten Tropfen entlocken konnte. Alle drei Sachen sind mir wie aus Zufall (meiner Erfahrung als Koch nach) echt koestlichst gelungen, vielleicht liegt es daran, dass man fuer Leute kocht, die ohnehin keinen blassen Schimmer haben, wie das Gericht eigentlich schmecken sollte und so einfach etwas unangespannter kocht. Aber lassen wir diese Ueberlegungen vielleicht einfach besser unangetastet ;)

Jetzt zum Thema "Das Land im Ausnahmezustand": Man koennte ja jetzt denken die verschiedensten Grippen oder der Dengue haetten in Argentinien heftig eingeschlagen, aber NEIN, es sind die Argentinier selbst die sich ihr Leben durch unzaehlige Streiks schwer machen! In den letzten Tagen konnte ich sieben streikende Arbeitsgruppen auflisten:

Von Lehrerstreiks habe ich wohl schon berichtet, auch den Streik der Bauern und die somit abgesperrten Routen wurden schon mal von mir erwaehnt. Dazu summierte sich die Aerzteschaft, die sich nur mehr fuer Notfaelle bereiterklaerte, und ein Groszteil des Bankwesens. Doch der Streik der Erdoelarbeiter zeigte wieder einmal wie abhaengig wir leider doch noch von jenem Rohstoff sind und hatte zur Folge, dass auch die letzten, nichtstreikenden Busfahrer ihr Fahrzeug abstellen mussten. Dies verursachte einen einmaligen Aufschwung des Tageseinkommens der Taxifahrer - die wenige Tage zuvor selbst noch wegen der Unsicherheit gestreikt hatten- aber sonst eigentlich nur Trubel. Hauptgrund fuer all dies ist die mindere Bezahlung und die allgemeine Unsicherheit fuer die der Staat zur Verantwortung gezogen wird. So wird in Argentinien am 1. Mai der "Tag der Arbeit" hauptsaechlich mit Protestaktionen verstreut uebers ganze Land begangen.

Fuer mich begann mit diesem Tag der schoene, aber traurige "Letzte-Monate-Stress", der bei mir aus Sprachtest, Schulreise nach Buenos Aires, Reise in den Nordosten und Freundesbesuchen in Kombination mit meinem neuen Alltag (Familie, Freunde, Schule, Volleyball & Salsa) besteht. Denn mit 29. April bleiben mir genau drei Monate im wunderschoenen Argentinien bis ich nach Oesterreich fliege!

Das bedeutet beinahe neun Monate meines Austauschs sind.. wie im Flug vergangen! Neun Monate in denen ich mich oft als Kleinkind mit den ersten Worten auf den Lippen, spaeter als tiefpubertierende 13-Jaehrige mit einem Fettnaepfchen immer im Anschlag, und nun oft als Erwachsene fuehle, die von der Welt "vielleicht schon mal ´ne Ahnung hat".

Regina

miércoles, 15 de abril de 2009

Ostern und ein kleiner Besuch - Pascua y una pequeña visita

Eigentlich ist sie ja offiziell erst kommenden Sonntag zu Ende, trotzdem hab ich von ihr schon jetzt so einiges zu berichten; Die Osterzeit ist da...!

...und wird natuerlich auch in Argentinien, wo das Christentum Staatsreligion ist, grosz gefeiert! Doch anders als in Oesterreich, laeuft hier zumindest die Schule bis Gruendonnerstag in gewohntem Rhythmus (wenn nicht gerade, wie in groszen Teilen des Landes seit fast zwei Monaten, die Lehrer streiken) und beginnt auch schon am darauffolgenden, vielzufruehen Montagmorgen wieder!

Doch bevor sich etwas dazu passende "Osterstimmung" blicken lies, kam erstmal Florian, ein anderer deutscher ATS, von Rio Negro auf Besuch nach Mendoza! Wir kennen uns durch die Suedreise und da sein "Vater" arbeitswegen fuer drei Tage hierher reisen musste, nutzte er die Gelegenheit von mir etwas von Mendoza gezeigt zu bekommen.

Mit dieser Gelegenheit bestieg ich auch endlich einmal den "Aussichtspunkt" Mendozas auf dem man - wie das obrige Bild vermerken laesst- einen wundervollen Blick ueber die weitlaeufige, aber im allgemeinen eher niedrig gehaltene Stadt und die sie an einer Seite abgrenzenden Berge, gewinnen kann! Am selben Abend (was hier etwa zwei Uhr morgens bedeutet) gings dann auch noch zu einem ungewohnt zu Wuenschen uebrig lassenden Fest meiner Schule und danach mit einigen Freunden in die, an diesem Abend seinem Ruf nicht viel Ehre machende, "Partymeile" Mendozas. Trotz allem, kann man sagen, hatten wir echt Spasz!

Auserdem stellten wir erfreut fest, dass wir uns auch schon bald wieder auf meiner wohl letzten, Ende Mai stattfindenden Reise zu den wohl beruehmtesten Wasserfaellen Suedamerikas in Puerto Iguazu, wiedersehen werden. (Jetzt schon mal vielen Dank Oma!)

Und dann, Donnerstagmorgens, fuhren meine Gastfamilie und ich ins etwa 100 km entfernte Potrerillos, um zumindest die vier Tage etwas in den Bergen auszuspannen und etwas Kuehle zu tanken!

Denn nach wie vor herrschen in Mendoza tagsueber so um die 32 trockene Grade Celsius, was fuer den Koerper wirklich anstrengend ist, da es diese Grade gegen fuenf Uhr abends erreicht und erst dann etwas abkuehlt. So gesehen spielt das Wetter hier in diesem Jahr sehr verrueckt, wenn man sich bewusst macht, dass der Herbst eigentlich schon seit Wochen mit Temperaturen knapp ueber dem Gefrierpunkt eingefallen sein sollte.

Aber ich war bei Ostern stehen geblieben: Das "Hochfest" erreichte wohl allgemein Samstag Abends mit Gottesdienst und Abendessen seinen Hoehepunkt!

Doch der Gottesdienst bestaetigte meine Ueberzeugung bezueglich katholischer Kirche nur auf ein Neues: Eine zweistuendige Anpreisung des Herrn "Jesus", indessen "das Licht des Friedens" auf Befehl fuenfmal ausgepustet werden muss, und sich dann auf Knien rumwaelzt, ist nichts fuer mich! Der Gedanke "Naechstenliebe" wird natuerlich auch von NIEMANDEM im Supermarkt beim Kampf um den Osterfisch vergessen... nene, aber Gott-sei-Dank vergibt ER selbst jede Suende! Moege Gott und unsere lieben Mitmenschen gepriesen sein, aber die Kirche lassen wir lieber mal aus dem Spiel! Das hier sollte eine Reflexion des Geschehens sein, in der ich aber wohl eher meine Meinung unter die Leute bringe, also verzeiht mir mal meine Subjektivitaet!

Fuer mich war es also eher eine erfreuliche Zeit wegen meiner Familie und als mir meine grosze Gastschwester "Pipi" ein Schokoladenosterei mit der knappen Groesze eines Fuszballes ueberreichte ;) Zur Info; Schon die vorhergehenden Tage wurde alles "schokoladige" das mir unter die Finger kam mit groszer Freude verspeist.

Doch richtige oesterreichische Ostereier konnte ich nicht auffinden und bis zum jetzigen Datum auch noch nicht selbst herstellen, obwohl ich schon einige Tips durch Mama und meine Gastfamilie, die das ganze auch als libanesische Tradition kennt, bekommen hab! Aber vielleicht wirds ja noch was dieses Wochenende!

So, ich sag jetzt vorerst mal "tschuess" und hoffe auch ihr alle hattet eine wundervolle Zeit! Regina